Page 186 - Handbuch HR-Management
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Kapitel 4.4 / Demokratischer Führungsstil
HANDBUCH HR-MANAGEMENT
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S. 103 V Expertenpanel & Fallbeispiele S. 169
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tige Quelle für Zufriedenheit. Von Natur aus ist der Mensch leistungsbereit und von innen motiviert. Motive wie die Befriedigung der Ich-Bedürfnisse und das Streben nach Selbst- verwirklichung stehen im Mittelpunkt.
So viel zu den  eorien. Wie siehst Du die Menschen in Deinem Umfeld und wie siehst Du Dich selbst? Klar, dass für Dich  eorie Y zutri . Aber wie siehst Du Deine neuen Mitar- beiter? Gibt es wirklich Menschen, die eindeu- tig der  eorie X zugeordnet werden können? Für Dich steht schnell die Antwort fest: Nein.
Was für eine schöne Vorstellung, dass alle Menschen von innen (intrinsisch) motiviert sind. So langsam wird Dein Bild klarer. Und eine neue Frage formiert sich: Was ist Moti- vation und wie kann ich sie unterstützen? Da- niel H. Pink ist in „Drive – was Sie wirklich motiviert“ dieser Frage nachgegangen. Um es gleich vorwegzunehmen: Es sind nicht die äußeren Anreize wie Geld und Prestige, aber auch nicht Zuckerbrot und Peitsche. Der Trei- ber der intrinsischen Motivation ist das zu-
tiefst menschliche Bedürfnis, unser Leben selbst zu bestimmen, zu lernen, Neues zu er- scha en und damit unsere Lebensqualität zu verbessern. Ziel muss es also sein, in der täg- lichen Arbeitswelt einen Raum für diese „Mo- tivatoren“ zu scha en. Du bist nun fest davon überzeugt, dass Du etwas ändern möchtest. Natürlich ist Dir bewusst, dass Du nicht alles umwerfen kannst. Du arbeitest schließlich in einem Konzern, der seine Vorgaben hat. Du musst dem Geschä sführer regelmäßig be- richten, und es ist in diesem System sinnvoll, Dich nach allen Seiten abzusichern.
Montagmorgen. Deine letzte Nacht war ein wenig unruhig. Ab heute möchtest Du et- was ändern. Deine Mitarbeiter sollen Stück für Stück mehr Verantwortung übernehmen. Deine Vision: Aus dem Team wird eine „Ma- nufaktur“, bei der sich für jede Aufgabe Meis- ter herausbilden. Die erste Chance des Tages bietet sich gleich am Morgen: Eine Mitarbei- terin fragt Dich nach einer Problemlösung. Du kennst die  ematik und hast gleich eine Lösung im Kopf. Das wäre jetzt der schnel- le Weg. Die Lösung aber lautet, diesem ers- ten Impuls zu widerstehen. „Was ist denn Dein Lösungsvorschlag?“, hörst Du Dich Dei- ne Mitarbeiterin fragen. Sie schaut erstaunt drein. Das ist sie wohl nicht gewohnt. Etwas unsicher verlässt sie das Büro mit dem Auf- trag, verschiedene Lösungen zu skizzieren. Zwei Stunden später ist sie zurück mit zwei Lösungsvorschlägen im Gepäck. Sie stellt kurz Variante A und Variante B vor. Du hast zwar eine klare Präferenz, fragst aber nach ihrer. Sie schlägt Variante A vor und Du stimmst ihr zu. Die Mitarbeiterin strahlt Dich an. Den Glanz in ihren Augen wirst Du so schnell nicht mehr vergessen. Der erste kleine Schritt ist getan. Es
















































































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