Page 207 - Handbuch HR-Management
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HANDBUCH HR-MANAGEMENT Kapitel 4.9 / Ergonomie und betriebliche Gesundheitsvorsorge
Betriebliche Gesundheit und ihr Management
Die Mitarbeitergesundheit lässt sich nur verbessern, wenn ein Bewusstsein da- für fest in der Unternehmenskultur verankert wird.
Dvon Matthias  olen
er vorliegende Beitrag be- schreibt Betriebliches Gesund- heitsmanagement als mehrdi- mensionalen Lern- und Ent-
wicklungsprozess. Gestiegene Komplexität und Veränderungsdynamik in Organisatio- nen, Märkten und Arbeitsprozessen erhöhen den psychischen Druck und Stress für Mitar- beiter und Führungskrä e.
Organisationen benötigen neue Wege zur Er- haltung und Förderung gesunder Arbeit, die über bekannte Stressbewältigungsangebote weit hinausgehen. Die Lern- und Entwick- lungsdimensionen einer Systemkompetenz Gesundheit werden aufgezeigt und mit Pra- xisbeispielen veranschaulicht.
Kernaufgaben betrieblichen Gesund- heitsmanagements
Entscheidende Grundfragen zum  ema Ar- beit und Gesundheit wurden bereits zu Zeiten der Humanisierungsbewegungen der 1970er- Jahre gestellt:
V Wie bleiben Mitarbeiter bei anhaltend hohen Anforderungen und Belastungen gesund?
V Welche kulturellen Grundlagen benötigt eine „gesunde Organisation“ und wie kann sie dauerha  vitalisiert werden?
V Wie gestalten Unternehmen die Wech- selwirkung zwischen Person und Orga- nisation als „gesundes“ System?
Gesetzliche Grundlagen
Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) entstammt traditionell dem betrieblichen Ar- beitsschutz und seinen gesetzlichen Grundla- gen (§ 5 ArbSchG)(1). Präventive Ansätze ergän- zen seit den 1980er-Jahren das Verständnis der Kern-Aufgaben (WHO-Ottawa-Charta 1986).(2)
Krankheitsfördernde biologische, chemische und physikalische Einwirkungen auf Men- schen wurden auf Basis normativer Standards
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