Page 34 - Handbuch HR-Management
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Kapitel 1.4 / Ein uss der Digitalisierung auf das Personalwesen HANDBUCH HR-MANAGEMENT
7. Talent-Relationship-Management
Der übliche Ablauf zum Besetzen vakanter Stellen ist, dass die Personalabteilung, sobald eine Stelle zu besetzen ist, eine Anzeige schaltet und auf den Eingang von Bewerbungen war- tet. Dieser Vorgang ist reaktiv und eher pas- siv. Talent-Relationship-Management, kurz TRM, beschreibt dagegen einen Bereich im Personalwesen, bei welchem gegenüber ande- ren Rekrutierungsmaßnahmen der Fokus auf dem Finden und Halten von potenziellen neu- en Mitarbeitern liegt, bevor eine vakante Stelle verfügbar ist.
8. Digitale Bewerberauswahl
Telefoninterviews sind ein bereits verbreitetes Mittel zur Vorauswahl neuer Mitarbeiter für eine zu besetzende Stelle. Daneben ist ein An- stieg digitaler Einstellungsinterviews und der Einsatz von Online-Assessment-Centern zu verzeichnen. Studien des Online-Karrierepor- tals Staufenbiel ermitteln jährlich beliebte Me- thoden der Bewerbungswege.
Videotelefonie und Online-Assessment-Cen- ter werden erst seit 2014 in der Studie berück- sichtigt, was zeigt, dass dies ein recht neuer, nicht zu missachtender Trend ist. In Asien und Amerika ist diese Form der Vorstellungs- gespräche bereits verbreitet und anerkannt, wohingegen Deutschland erst in den Anfän- gen der Umsetzung ist. Im Jahr 2016 liegt der Anteil der Assessment-Center bei 13 % und der Skype- bzw. Videointerviews bei 16 %.
9. „Employee Self Service“
Hinter dem Begri  „Employee Self Service“ stehen administrative Tätigkeiten, auf die im späteren Verlauf genauer eingegangen wird. „Employee Self Service“ ist ein Teil eines Mit-
arbeiterportals. Unter dem Begri  „Portal“ wird verstanden, dass es sich um einen IT- Marktplatz im Internet oder Intranet handelt. Ziele solcher Mitarbeiterportale sind, die brei- te Masse an Informationen zu bündeln und relevante Daten für Mitarbeiter bereitzustel- len. Aber auch personenbezogene Daten wer- den dort hinterlegt, wie z. B. die Lohnabrech- nungsdaten.
10. Digitale Personalakte
Unter einer digitalen Personalakte ist eine personi zierte digitale Datei zu verstehen, die die analoge Papier-Personalakte ersetzt. Dabei ist eine digitale Personalakte Teil eines Dokumenten-Management-Systems, so kann die Personalakte direkt in Arbeitsabläufe inte- griert werden.
11. Automatisierte Zeugnisgeneratoren
2015 wurden durchschnittlich drei Viertel der Zeugnisse mit Textprogramm manuell er- stellt, nur 15 % nutzten spezielle So ware laut einer Studie von Haufe in Zusammenarbeit mit der RIM Marktforschung GmbH. Danach können 40 % der befragten Unternehmen, die auf digitalisierte HR-Prozesse bei der Zeug- niserstellung zurückgreifen, nach unter einer Stunde dieses aushändigen, nur 9 % der Un-
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